Kreuzungen

Insgesamt fünf Mal legt das Hurtigruten-Schiff in Städten an, durch die ich auch geradelt bin: heute kurz vor Mitternacht in Tromsø, dann in Risøyhamn, in Sortland, in Stokmarkenes und morgen dann gegen Mittag in Svolvær – abgesehen vom Starthafen in Honningsvåg und dem Zielhafen in Bodø.

In drei Städten davon habe ich die Route der Hurtigruten sogar gekreuzt: da ging’s jedes Mal über eine heftig hohe Brücke, damit das Schiff auch durch passt: Tromsø, Risøyhamn und Sortland.

Ich genieße es, die geradelte Route so an mir vorüberziehen zu lassen und mich zu erinnern. Anbei der Ausschnitt der Schiffsroute.

Hammerfest

Ich könnte ja fadenscheinige Gründe wie „nur 4 Stunden geschlafen“ oder „viel zu viel beim Hurtigruten-Büffet gefrühstückt“ vorschieben. Fakt ist, mir war so, schlecht dass ich mich hinlegen musste. Ich bin für dieses heftige Geschaukel einfach nicht gemacht. Wind und Wellen waren der Hammer, jetzt hat das Schiff planmäßig für 2 Stunden im nächsten Hafen fest gemacht: Hammerfest.

Inzwischen geht’s mir wieder besser.

Ich werde nie Rolfs Frage beim Segelkurs auf der Adria vergessen, als er morgens mit frischen Brötchen vom Bäcker kommt und mich fragt, ob ich mein Brötchen erst essen möchte oder ob er’s gleich ins Wasser werfen soll. Mein heutiges Frühstück ist übrigens drin geblieben, so schlimm war’s dann nicht bzw. der Hafen hat mich gerettet.

8 – 9 Bft.

Ich dachte, das wird eine ruhige und gemütliche Heimreise. Jetzt herrscht hier lt. Durchsage des Kapitäns Windstärke 8 – 9 Bft. … musste bei diesen Zahlen selber nachsehen bei der Beaufort-Skala. Sieht für mich nach weniger aus – aber ich bin ja nicht der Kapitän. Wobei es zwischen den Inseln gleich viel ruhiger ist. Einen Hafen hat er aber trotzdem schon mal wg. zu starkem Wind ausgelassen. Wenigstens hat mich dieser Wind nicht auf dem Rad erwischt.

Hurtigruten

Am Dienstag noch etwas Sightseeing in Honningsvåg, wobei man da schnell durch ist.

Heute, also Mittwoch, um 3:00 Uhr aufgestanden, gepackt und dann die 13 km zum Hafen geradelt. Zum Abschied hat’s nochmals geregnet und vor allem gewindet – natürlich von vorne.

Um 5:30 Uhr bin ich dann auf die MS Nordkapp der Hurtigruten und fahre damit ca. 44 Stunden bis Bodø.

Vielen Dank

Vielen Dank für all‘ die Kommentare der letzten 6 Wochen und vielen Dank für das Lob und die Gratulationen. Es hat mir Spaß gemacht, hier zu berichten und ganz besonders immer wieder eure Kommentare zu lesen.

Ich bleibe noch einen Tag in Honningsvåg und beginne am Mittwoch mit der 5-tägigen Rückreise mit Schiff und Zug. Bis Sonntag geht’s also noch weiter hier im Blog.

Für all diejenigen, die mit mir auch über den Blog hinaus noch in Kontakt bleiben wollen hier meine E-Mail-Adresse: mail(ät)dieter-radelt.de

Abschied vom Nordkap

Fünf Stunden Nordkap angeschaut, hunderte von Fragen von deutschen Touristen beantwortet, die ebenfalls am Nordkap sind, mit anderen Radlern ausgetauscht über die letzten Kilometer und wie’s jetzt weiter geht, das Besucherzentrum, die Nordkaphalle, komplett angeschaut und mit Prosecco angestoßen auf unseren ‚Zieleinlauf‘.

Und dann um halb zehn abends aufgebrochen, um die ca. 30 km inkl. der Höhenmeter zurück nach Honningsvåg zu einer Unterkunft zu radeln. Vom Einbruch der Dunkelheit kann man ja zum Glück nicht überrascht werden, da die Sonne hier im Juni nicht untergeht – nur von Gegenwind.

Kurz vor Mitternacht dann tatsächlich noch ein Zimmer in einem kleinen Teilort Kamøyvær von Honningsvåg ziemlich außerhalb ergattert. Knuffiges kleines unkonventionelles Hotel mit Blick auf den kleinen Hafen.

Nordkap

Bin am Nordkap gegen 16:40 Uhr angekommen – unglaublich … und froh bin ich.

Nach rund 4.200 geradelten Kilometern – ein paar Kilometer Fähre kommen noch hinzu.

Die letzten 50 km hatten ziemlich viele Höhenmeter. War zum Schluss hin also nochmals richtig anstrengend. Dafür war der Wind akzeptabel und kein einziger Tropfen fiel vom Himmel; vormittags sogar noch richtig Sonne, nachmittags leider zunehmend bedeckt.

Honningsvåg

Sind jetzt in Honningsvåg kaufen ein und machen Pause. Und Tobias lässt seine Gangschaltung reparieren.

Nordkaptunnel fahren war schon ein Erlebnis der besonderen Art – und gleich danach kommt noch der 4,4 km lange Honningsvågtunnel. In den Tunneln kommt immer wieder eine Bucht zum pausieren – da steht auch eine Notrufsäule Jetzt reicht’s mir mit den Tunneln aber auch. Vor allem wenn draußen die Sonne scheint … und im Tunnel ist es nass und kalt.

Nordkaptunnel

Kurz vor dem Ziel kommt der Tiefpunkt dieser Tour: 212 Meter unter dem Meeresspiegel. Wir durchqueren den 6,8 km langen Nordkaptunnel.

Genügend Tunnel zum Üben hatten wir in den vergangenen Wochen, aber der Nordkaptunnel toppt alle: er ist der längste und tiefste Tunnel unserer Tour und mit ca. 9% Gefälle bzw. nach der Hälfte Anstieg auch der steilste. Im Tunnel 200 Höhenmeter nach oben strampeln wird spannend. Keine Sorge: der Tunnel ist offiziell für Radfahrer freigegeben.