Nach 148 km auf dem Campingplatz in Castrojeriz angekommen. Ziemlich erledigt. Fast jede ‚Pharmazie‘ hat ein leuchtendes Thermometer und die haben in der Regel 31 Grad angezeigt.
Über dem Ort hier ragt eine gewaltige Burg auf einem imposanten Berg.
Zum Nordkap
16:50 Uhr:
Nach inzwischen alt bewährtem Muster bin ich über die N-1 nach Burgos reingefahren. Allerdings ist hier die N-1 genauso, wie der Name es verspricht: Voll und laut.
Und mitten drin in Burgos kein Internet-Zugang. Auf der einsamen Hochebene, wo im Umkreis von 10 km wirklich nichts war, da hat’s geklappt. Und mitten im Burgos nicht. Ich kann’s gar nicht glauben.
9:25 Uhr und schon wieder kein Netz:
Gestern Abend in Miranda de Ebro habe ich auf Plan H wie Hotel zurückgegriffen. Das muss sich ab heute aber wieder ändern.
Seit kurz vor 9 Uhr bin ich nun wieder unterwegs. Diesmal keine Experimente: deshalb gleich aus Miranda-de-Ebro hinaus die N-1 genommen und bin dann später auf ein Seitensträßchen abgebogen (siehe Bild). Anschließend ging’s zwischen den beiden Bergen am Horizont hindurch.
18 Grad und bedeckter Himmel. Noch. Laut Wetterbericht soll’s heute Nachmittag 28 Grad haben und wolkenlos sein.
20:15 Uhr und noch immer kein Internet.
Ich krieg‘ heute echt noch die Krise. Heute ist gewaltig der Wurm drin. Habe mich heute derart oft verfahren und verfranst, dass ich nicht wirklich vorwärts gekommen bin. Hab‘ zwar 117 km auf dem Kilometerzähler, aber da muss man min. 30 km abziehen wg. Umdrehen, Sackgassen und einfach verfahren.
Die Krönung war dann noch, dass ich ca. einen Kilometer auf der Autobahn unterwegs war. Wusste mal wieder nicht weiter und hab einen älteren (schätzungsweise 75+) Fahrradfahrer nach dem Weg gefragt. Desto länger er geantwortet hat, desto mehr hat er sich aufgeregt: nur noch autopistas, kein Platz mehr für cyclistas. Einzige Möglichkeit nach Miranda de Ebro zu kommen, ist seiner Meinung nach die Autobahn. Nur ein Kilometer, dann kommt schon die passende Ausfahrt. Hab ich dann auch gemacht. Mit Rückenwind und leicht bergab war das dann auch ganz schnell erledigt.
Und jetzt bin ich da und wer nicht da ist, ist dieser Campingplatz! FASS ICH ES NOCH! Ich sehe schon: die Auswahl über www.camping.info , die in Frankreich noch gut funktioniert hat, darf ich in Spanien nicht mehr verwenden.
19:30 Uhr : Noch immer keine Internet-Verbindung.
Eine vollkommen leere, vierspurige Straße. Nachdem ich meinen Respekt vor der Bezeichnung „N-1“ abgelegt hatte, hat sich’s darauf richtig gut radeln lassen. Das ändert aber trotzdem nichts daran, dass der komplette Weg von Vitoria bis Miranda de Ebro ein einziger Murks war.
Es ist unglaublich: Plötzlich stelle ich fest, mein iPhone fehlt. Es war zu diesem Zeitpunkt in der Lenkertasche und dann weg. Alle Taschen abgesucht, nicht auffindbar. Bin daraufhin insgesamt 5 km gaaanz langsam die selbe Strecke zurück gefahren. Und da lag es dann auf einem dieser Schotterwege, für die ich mich heute unglücklicherweise entschieden habe. Und es funktioniert auch noch. Ich bin komplett platt und überglücklich. Auf diese Verbindung zum Rest der Welt bin ich doch mehr angewiesen als ich bislang gedacht habe.