Wieder kein Campingplatz

20:15 Uhr und noch immer kein Internet.

Ich krieg‘ heute echt noch die Krise. Heute ist gewaltig der Wurm drin. Habe mich heute derart oft verfahren und verfranst, dass ich nicht wirklich vorwärts gekommen bin. Hab‘ zwar 117 km auf dem Kilometerzähler, aber da muss man min. 30 km abziehen wg. Umdrehen, Sackgassen und einfach verfahren.

Die Krönung war dann noch, dass ich ca. einen Kilometer auf der Autobahn unterwegs war. Wusste mal wieder nicht weiter und hab einen älteren (schätzungsweise 75+) Fahrradfahrer nach dem Weg gefragt. Desto länger er geantwortet hat, desto mehr hat er sich aufgeregt: nur noch autopistas, kein Platz mehr für cyclistas. Einzige Möglichkeit nach Miranda de Ebro zu kommen, ist seiner Meinung nach die Autobahn. Nur ein Kilometer, dann kommt schon die passende Ausfahrt. Hab ich dann auch gemacht. Mit Rückenwind und leicht bergab war das dann auch ganz schnell erledigt.

Und jetzt bin ich da und wer nicht da ist, ist dieser Campingplatz! FASS ICH ES NOCH! Ich sehe schon: die Auswahl über www.camping.info , die in Frankreich noch gut funktioniert hat, darf ich in Spanien nicht mehr verwenden.

N-1 bei Miranda de Ebro

19:30 Uhr : Noch immer keine Internet-Verbindung.

Eine vollkommen leere, vierspurige Straße. Nachdem ich meinen Respekt vor der Bezeichnung „N-1“ abgelegt hatte, hat sich’s darauf richtig gut radeln lassen. Das ändert aber trotzdem nichts daran, dass der komplette Weg von Vitoria bis Miranda de Ebro ein einziger Murks war.

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Weg endet einfach

18:20 Uhr : Wer hätte das gedacht: dieses hübsche Strässchen endet nach einem Kilometer einfach mitten in der Landschaft. Musste dann wieder umkehren.

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iPhone verloren u. wiedergefunden

Es ist unglaublich: Plötzlich stelle ich fest, mein iPhone fehlt. Es war zu diesem Zeitpunkt in der Lenkertasche und dann weg. Alle Taschen abgesucht, nicht auffindbar. Bin daraufhin insgesamt 5 km gaaanz langsam die selbe Strecke zurück gefahren. Und da lag es dann auf einem dieser Schotterwege, für die ich mich heute unglücklicherweise entschieden habe. Und es funktioniert auch noch. Ich bin komplett platt und überglücklich. Auf diese Verbindung zum Rest der Welt bin ich doch mehr angewiesen als ich bislang gedacht habe.

Mercedes-Benz Vitoria

15:48 Uhr : Hier gibt’s eine „Calle Stuttgart“ und neben dran dann folgerichtig das Werk „Mercedes-Benz Vitoria“. An dieser Stelle mal einen Gruß an alle Daimler-Mitarbeiter die mich kennen.

Der anschließende Weg, den ich mir aus Vitoria hinaus zusammengebastelt habe, war ein einziger Murks. Auf gar keine Fälle diesen Abschnitt nachradeln.

Dagegen war die komplette Strecke von Onati bis Vitoria empfehlenswert – wenn man sich zwischendrin auch mal einen Pass bzw. Anstieg wie den heutigen bei Gatzaga bis auf 621 Meter zutraut.

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Gatzaga (621 m)

11:15 Uhr : Das geht vielleicht den Berg hoch hier! Lieber zwei weitere Male den Col de Cere hoch, als nochmals hier. Habe mir zum ersten Mal auf dieser Tour eine noch leichtere Übersetzung gewünscht. Vermutlich wäre ich dann aber zu langsam gewesen und hätte das Gleichgewicht nicht mehr halten können. Muss heute Abend mal nachschauen, ob Gatzaga auch unter „www.quaeldich.de“ aufgeführt ist.

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Leintz-Gatzaga

12:15 Uhr: Wunderschöne Landschaft, aber Hügel ohne Ende. Und natürlich kein Empfang hier. Die Anstiege: nicht schlecht Herr Specht. Zum Glück stehen keine Schilder mit Prozent-Angaben dran; sonst wäre man gleich entmutigt.

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Mondragon

Seit kurz nach 10 Uhr bin ich wieder unterwegs und hab mich auch schon wieder verfahren. Die haben hier eigentlich wirklich gute Radwege, nur sind die manchmal schwer zu finden. Sozusagen genau das Gegenteil von den Radwegen im Département „Le Lot“: dort waren die Radwege miserabel, dafür aber perfekt ausgeschildert.

Jetzt bin ich in Mondragon und der Weg steigt wieder langsam an.

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